ALS und Bewegung
Sehr wichtig bei ALS sind Behandlungen, die der Muskelschwäche entgegenwirken, die die Feinmotorik fördern und die Sprache unterstützen. Dazu dienen Physiotherapie und Ergotherapie.
Mit der Physiotherapie kann ein Beitrag zur Aktivierung der Muskulatur geleistet werden. Auch hilft sie, die Folgen der ALS, wie Sehnenverkürzungen, Schmerzen im Gelenkbereich oder die Versteifung der Gelenke, zu vermindern. Geeignete Maßnahmen sind zum Beispiel Krankengymnastik, Wärmeanwendungen und Massagen.
Mit der Ergotherapie wird die Feinmotorik unterstützt. So werden zum Beispiel Bewegungen der Hände und Finger, die tagtäglich benötigt werden, trainiert.
Die zunehmende körperliche Einschränkung bei der ALS macht die Verwendung von unterschiedlichen Hilfsmitteln notwendig. Diese zu nutzen, hilft dabei, weiterhin aktiv am Leben teilzunehmen. Hilfsmittel können die vorhandenen Funktionen stärken und fördern, wie beispielsweise Bewegungstrainer für die Arme und Beine. Hilfsmittel können die schon geschwächte Muskulatur unterstützen oder verloren gegangene Funktionen ausgleichen. So wird die Verwendung eines Rollstuhls beispielsweise sinnvoll, wenn das eigenständige Gehen nicht mehr möglich ist.
Hilfsmittel für ALS-Patienten
Im Folgenden erhalten Sie eine Übersicht über die verschiedenen Arten von Hilfsmitteln. Welche Hilfsmittel für Sie persönlich infrage kommen, um Ihnen das tägliche Leben zu erleichtern, sollten Sie in jedem Fall mit Ihrem Arzt besprechen.
- Bewegungstrainer:
Mit Bewegungstrainern werden die erhaltenen Muskelgruppen der Beine und des Oberkörpers gestärkt. Bewegungstrainer können auch zu Hause verwendet werden. Sie haben einen eingebauten Elektromotor und ermöglichen neben einer aktiven Bewegung auch eine passive Bewegung. - Orthesen:
Orthesen dienen dazu, die Arme, die Beine oder den Rumpf zu stabilisieren, zu entlasten oder zu führen. Sie werden jeweils für den Patienten angepasst und hergestellt. So gibt es zum Beispiel Orthesen zur Stabilisierung des Fußes, wenn die Fußmuskulatur geschwächt oder versteift ist (Fußheberorthesen). Des Weiteren gibt es Orthesen zur Stabilisie¬rung des Rumpfes und des Kopfes, um zum Beispiel eine aufrechte Körperhal¬tung zu unterstützen. Andere Orthesen helfen dabei, die Stellung der Gelenke zu normalisieren, wenn diese sich durch Sehnenverkürzungen verändern. Man nennt sie Lagerungsorthesen - elektrische Rollstühle:
vor allem elektrische Rollstühle stellen im Krankheitsverlauf ein wesentliches Hilfsmittel dar. Rollstühle mit Sonderfunktionen (z.B. Hub-, Steh- und Liegefunktion) ermöglichen es, sich selbstständig fortzubewegen sowie verschiedene Körperpositionen einzunehmen. Wenn der Rollstuhl sich mit der Hand nicht mehr bedienen lässt, kann alternativ auf eine Steuerung mit Kopf, Kinn oder sogar den Augen ausgewichen werden. - Aufstehhilfen:
Für Patienten, denen es schwerfällt, ohne fremde Hilfe vom Liegen zum Sitzen zu kommen oder aber auch vom Sitzen aufzustehen, gibt es Aufstehhilfen. Beispiele sind elektrisch betriebene Toilettenaufstehhilfen oder auch motorisierte Aufstehbetten. Durch die Aufstehbetten können die Patienten in eine sitzende Position an der Bettkante gebracht werden. Das erleichtert zum Beispiel den Einstieg vom Bett in einen Rollstuhl. - Transferhilfen, z.B. Transfergürtel oder Hebelifter
- Umfeldsteuerungen, zur Bedienung von Fernseher, Fenster, Türen, Heizung und anderen Einrichtungen:
Wenn die Beweglichkeit der Hände und Arme stark eingeschränkt ist, gibt es als Hilfsmittel die sogenannte Umfeldsteuerung. Sie ermöglicht Menschen die Bedienung von Geräten im unmittelbaren Umfeld. Über Sprache, Funk oder Infrarot können beispielsweise der Fernseher, das Telefon oder ein Personenruf bedient werden. In der Wohnung können zum Beispiel Türen, Fenster oder das Licht gesteuert werden. Die Umfeldsteuerung ist auch mit vorhandenen Rollstuhlsteuerungen oder Kommunikationssystemen zu verbinden.